Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten und weitverbreitetsten Beschwerden weltweit: Es wird geschätzt, dass etwa 80 % der Bevölkerung mindestens einmal im Leben unter Rückenschmerzen gelitten haben.
In den meisten Fällen sind Rückenschmerzepisoden harmlos und lösen sich spontan innerhalb von 1 bis 8 Wochen auf. Nur etwa 10 % der Fälle haben Schmerzen, die bis zu (und über) 6 Monate andauern. Rückfälle treten jedoch in 60-70 % der Fälle auf, insbesondere in den 12 Monaten nach dem ersten Vorfall.
Typischerweise betrifft Rückenschmerzen eher Frauen und nimmt mit dem Alter zu, so dass von 65 bis 84 Jahren die Betroffenheit von 76 % auf 93,6 % ansteigt.
In der Regel sollten Rückenschmerzen keine Angst oder Besorgnis hervorrufen, da sie durch physiologische (genetische Veranlagung, Übergewicht, Stress), mechanische (fehlerhafte oder plötzliche Bewegungen) oder äußere (Temperaturschwankungen) Faktoren verursacht werden können. Man sollte sich jedoch Sorgen machen, wenn die Rückenschmerzen:
- Behindernd und/oder wiederkehrend sind
- Gleichzeitig mit einer anderen Erkrankung, auch früheren, auftreten
- Nicht mit der Anwendung von gängigen Medikamenten besser werden
Es wird dringend empfohlen, einen Arzt aufzusuchen, wenn neben den Rückenschmerzen folgende Symptome auftreten:
- Kribbeln;
- Allgemeine Schwäche
- Harn- oder Stuhlinkontinenz
- Bewegungsstörungen
Der Arzt sollte auch kontaktiert werden, wenn die Schmerzen anhaltend, wiederkehrend und beeinträchtigend sind.
Was umfasst die neurologisch-chirurgische Untersuchung bei Rückenschmerzen?
- Die neurologisch-chirurgische Untersuchung ist für alle Personen vorgesehen, die unter Schmerzen in der Wirbelsäule leiden, um die Ursache zu identifizieren und den geeignetsten therapeutischen Verlauf zur Lösung des Problems zu bewerten. Ziel der neurologisch-chirurgischen Untersuchung ist es, Erkrankungen des Nervensystems und Störungen der Wirbelsäule zu diagnostizieren.
- Wann sollte man eine neurologisch-chirurgische Untersuchung anfordern?
Das erste Indiz für die Notwendigkeit einer neurologisch-chirurgischen Untersuchung ist Schmerz, der länger als 1-2 Wochen anhält. Wenn körperliche Schmerzen vernachlässigt werden, können sie chronisch werden und konstant, stressig und beeinträchtigend für das soziale und berufliche Leben werden. In einigen Fällen kann dies ernsthaft das psychologische und emotionale Wohlbefinden beeinträchtigen und sowohl den Schlafrhythmus als auch die allgemeine Stimmung beeinflussen.
Die neurologisch-chirurgische Untersuchung ermöglicht es, die Ursache des Schmerzes zu ermitteln, die durch Muskelverletzungen (Zerrungen, Dehnungen und Verhärtungen), Gelenkschäden (Arthritis und Bandscheibenvorfälle), Knochenschäden (Frakturen), Nervenschäden und Störungen des Rückenmarks hervorgerufen werden kann.
- Warum sollte man eine neurologisch-chirurgische Untersuchung anfordern?
Die Anforderung einer neurologisch-chirurgischen Untersuchung kann hilfreich sein, um die Ursachen der Rückenschmerzen und die zugrunde liegenden Probleme zu ermitteln.
Der Arzt wird häufig Untersuchungen wie Magnetresonanztomographie, CT, Röntgenaufnahmen und funktionale Bewertungstests anordnen, um die Ursache so gründlich wie möglich zu untersuchen und eine umfassende Diagnose zu stellen.
Das Hauptziel der Untersuchung ist es, eine genaue Diagnose zu stellen, um dann einen Rehabilitationsplan oder, falls erforderlich, eine Wirbelsäulenoperation festzulegen.
Die spezifischen Erkrankungen, die hauptsächlich Rückenschmerzen verursachen, sind folgende: - Arthrose
- Bandscheibenvorfälle
- Übergewicht
- Muskelverspannungen
- Bewegungsmangel
- Rheumatoide Arthritis
- Spondylodiszitis
- Psoriasis-Arthritis
- Skoliose
- Fibromyalgie
- Osteoporose
- Wirbelbrüche
- Ankylosierende Spondylitis
- Folgen von Verkehrsunfällen
- Folgen von Wirbel-, Becken- und Rippenfrakturen
- Knochen- oder Rückenmarkstumoren
- Zusätzlich zu den schmerzhaften Erkrankungen gibt es auch zahlreiche Risikofaktoren, die nicht unterschätzt werden sollten, wie:
- Fettleibigkeit
- Falsche Haltung
- Rauchen
- Längeres Stehen
- Schwere und belastende Arbeiten
- Häufige Dreh- und Beugebewegungen des Rumpfes
- Angst und Depression
- Wie verläuft eine neurologisch-chirurgische Untersuchung?
Die neurologisch-chirurgische Untersuchung wird von einem spezialisierten Neurochirurgen durchgeführt, der in den meisten Fällen (insbesondere bei der Diagnose) mit anderen Spezialisten wie Orthopäden, Physiatriern, Physiotherapeuten und Psychiatern zusammenarbeitet.
Die Untersuchung besteht aus mehreren Phasen: In der ersten Phase befragt der Arzt den Patienten zu den Symptomen und den Maßnahmen, die er zur Linderung getroffen hat; in der zweiten Phase bewertet der Arzt die Haltung des Patienten und die Bewegungen, die dieser ohne Schmerzen ausführen kann; in der dritten Phase untersucht der Arzt die Wirbelsäule, insbesondere deren Krümmung und Ausrichtung.
Abschließend sichtet der Arzt die Ergebnisse der bildgebenden Untersuchungen und stellt auf Grundlage aller gesammelten Daten eine Diagnose, gefolgt von der Verschreibung einer geeigneten Therapie. Je nach Ursache, Schweregrad der Erkrankung und Schwere der Symptome kann der Arzt entscheiden zwischen: - Rehabilitationsbehandlung: Ein individuell angepasstes Rehabilitationsprogramm in der Physiotherapiepraxis oder im Thermalwasser unter Anleitung eines Physiotherapeuten. Dies kann auch Instrumententherapien (wie z.B. Tecar-Therapie, Lasertherapie) und manuelle Therapieformen umfassen.
- Infiltrationstherapie: Nützlich bei Erkrankungen der Wirbelsäule und wird normalerweise vom Neurochirurgen durchgeführt.
- Chirurgische Behandlung: Ist die einzige Option bei schwerwiegenden Fällen, die normalerweise nicht auf physiotherapeutische Behandlungen ansprechen.
In den letzten Jahren bevorzugen die meisten Neurochirurgen minimal-invasive Behandlungen für Wirbelsäulenerkrankungen, insbesondere bei Lumbalgie und Zervikalgie. Neue Techniken ermöglichen nicht nur die Behandlung von Nervenkompressionssyndromen, sondern auch die Linderung von Rückenschmerzen.
Für Patienten, die nicht auf Physiotherapie oder andere medizinische Behandlungen ansprechen, können minimal-invasive Behandlungen die beste Lösung sein, da sie maximale Ergebnisse mit einem begrenzten chirurgischen Eingriff ermöglichen. Dies führt zu geringeren Blutverlusten, einer kürzeren Krankenhausaufenthaltsdauer und einer schnelleren Erholung nach der Operation.
- Wie lange dauert eine neurologisch-chirurgische Untersuchung?
Eine neurologisch-chirurgische Untersuchung dauert in der Regel 30 bis 40 Minuten. Die Dauer kann je nach den vom Patienten berichteten Symptomen, der Krankengeschichte, den Ergebnissen der bildgebenden Untersuchungen und der Art der zu verschreibenden Behandlung variieren.
- Erfordert die neurologisch-chirurgische Untersuchung eine spezielle Vorbereitung?
Nein, für die neurologisch-chirurgische Untersuchung ist keine spezielle Vorbereitung erforderlich. Der Patient sollte lediglich alle Ergebnisse der vom Arzt angeforderten Untersuchungen und alle medizinischen Unterlagen zu den Rückenschmerzen mitbringen.
- Hat die neurologisch-chirurgische Untersuchung Kontraindikationen?
Nein, die neurologisch-chirurgische Untersuchung hat keine Kontraindikationen und verursacht keine Nebenwirkungen. Normalerweise empfiehlt der Hausarzt dem Patienten, einen Neurochirurgen aufzusuchen, daher sind negative Konsequenzen auszuschließen.
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